FEMALE GAZE
Spielplatz der Gerechtigkeit
Fachhochschule Nordwestschweiz, Basel
Wie fördern wir eine Sexualität, die von allen Geschlechtern gleichartig ausgelebt werden kann? Wie kann es sein, dass die Darstellungen der Klitoris aus dem Jahre 1844 detailgetreuer sind als diejenigen der aktuellen Schulbüchern? Wie kommt es, dass in heteronormativen Beziehungen laut einer Schweizer Studie 94 % der befragten Männer zum Orgasmus kommen, während es bei Frauen nur 56 % sind? Auf diese Fragen geht die szenografische Intervention
«female gaze» ein. Die weibliche Lust soll dabei enttabuisiert werden und es wird zum offenen Diskurs eingeladen.
Die Besuchenden werden durch einen Parcours geführt, welcher sich sechs Unterthemen widmet, die für die Sexualität Relevanz haben und nimmt dabei Bezug auf die weibliche Lust. Die Intervention wird beim Kasernenareal in Basel verortet, womit sie für die breite Öffentlichkeit bestimmt ist. Für jede Thematik stehen metaphorisch ein oder mehrere Lustobjekte zur Verfügung, welche zur partizipativen Teilnahme gedacht sind. Die Lustobjekte können allein oder zu zweit erprobt werden. Sie sind so konzipiert und angeordnet, dass sie den Sexualakt als Kreislauf verstehen und in dieser Reihenfolge aneinander angeordnet sind.
Weiblich gelesene Personen wurden und werden noch immer in die Rolle des Objektes gedrängt. Frauen galten lange Zeit als das passive Objekt, der Mann war das aktive Subjekt. Genau dieses Objekt-Subjekt-Verhalten finden wir in der Sexualität noch bis zum heutigen Tag. Der „male gaze“ charakterisiert den dominanten Blick des Mannes, der seine Fantasien auf die weibliche Figur projiziert, welche sich entsprechend nach ihm richtet Dieser Blick soll mit Hilfe dieser Intervention für einmal umgedreht werden, die weibliche Perspektive, der FEMALE GAZE, soll eingenommen werden.
Für die sechs Stationen des Parcours wurden zusäztlich Plakate im A3 Format entworfen. Die Übungen sollen die Besucher:innen direkt ansprechen und zur Partizipation einladen. Sie können Wegweiser sein für die Reflexion des eigenen Verhaltens bezüglich einer feministischen Sexualität.
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